Zu Fuß von Kreuth nach Kaltern – Auf den Spuren einer Städtepartnerschaft
Tag 1: Kreuth 780m – Lamsenjochhütte 1953 m
Wir starteten am 30. Juni 2019 hochmotiviert bei bestem Wetter in Kreuth und meisterten unseren ersten Aufstieg über die Wolfsschlucht zur Blaubergalm (1552m). Von da aus ging es circa 700 Höhenmeter bergab ,bis wir freundlicherweise von Jörn Hartwig und Albert Hager in Achenwald aufgegabelt und nach Achenkirch, der Partnerstadt von Kreuth gefahren wurden.
Dort erwartete uns ein herzlicher Empfang durch Herrn Karl Moser, dem Bürgermeister von Achenkirch. Wir freuten uns sehr über eine großzügige Stärkung und vor allem über Herrn Mosers Interesse an unserem Projekt. Gerne wären wir länger geblieben, um noch länger zu plaudern und von unserer Reise zu erzählen.
Doch der nächste Berg wartete bereits und wir fuhren zu unserem nächsten Ausgangspunkt, der Gramaialm. Uns erwarteten weitere 700 Höhenmeter bei sommerlichen Temperaturen bis wir etwas geschafft aber glücklich mit Gesellschaft von einigen Steinböcken auf der Lamsenjochhütte ankamen.
Tag 2: Lamsenjochhütte (1953m)- Lizumerhütte (2019m)
Die zweite Etappe begann mit einem längeren Abstieg nach Vomp in der Nähe von Wattens. Nach einer kleinen Mittagspause schlugen wir den märchenhaften Weg zur Lizumerhütte ein. An zahlreichen Bächen und Wasserfällen vorbei ging es durch ein Militärtrainingsgebiet zur frisch renovierten Berghütte.
Tag 3: Lizumerhütte (2019m)- Gamshütte ( 1921m)
Ausgeschlafen ging es am dritten Tag auf das 2386 Meter hohe Torjoch, bevor wieder der Abstieg ins Tal anstand. Im ungefähr 1100m niedriger gelegenen Lanersbach machten wir uns für den nächsten Anstieg bereit: vom Sportplatz sollte es auf die Gamshütte gehen. Diese war die Alternative für das eigentlich geplante Tuxerjochhaus. Wegen der Schneeverhältnisse in der Friesenbergscharte mussten wir kurz vor Beginn des Alpencross diese Route umplanen.
Nichts desto trotz war es eine sehr schöne Etappe und wir kamen zügig bei angenehmen Nieselregen an der Gamshütte an, wo wir uns sofort wohl fühlten und uns sogar in einer Dusche im Freien erfrischen konnten.
Tag 4: Gamshütte (1921m)- Friesenberghaus (2477m)
An Tag vier traten wir den Berliner Höhenweg in den Zillertaler Alpen an. Uns stand eine sehr lange Etappe bevor, zumal wir ursprünglich die vom Friesenberghaus noch circa zwei Stunden entfernte Olpererhütte anstrebten.
Atemberaubende Landschaften mit steilen Hängen begleiteten uns auf dem engen Pfad der stetig zwischen Schneefeldern, Geröll und steilen Grasflanken wechselte. Ein Gewitter kreuzte leider nach einigen Stunden unseren Weg, woraufhin wir gemeinsam beschlossen im nahe gelegenen Friesenberghaus zu nächtigen, um ein Risiko auf dem anspruchsvollen Weg zu vermeiden. Dort wurden uns trotz der kurzfristigen Anfrage zwei eigene Bettenlager und ein super Hüttenabend geboten.
Tag 5: Friesenberghaus (2477m)- Landshuter Europahütte (2693m)
Um das Stück zur Olpererhütte der vorherigen Etappe wieder aufholen zu können, verließen wir am Donnerstagmorgen zeitig die Betten und machten uns auf den Weg zu wohl einem der schönsten Aussichtspunkte unseres Transalps auf den Schlegeispeicher von der 2388 Meter hohen Olpererhütte.
Bei perfektem Wetter stiegen wir zum wunderschönen Schlegeisspeicher hinab. Mittlerweile waren wir auch wieder im ursprünglichen Zeitplan und konnten gelassen eine Pause im Tal einlegen.
Bald brachen wir zu unserer fünften und höchst gelegenen Hütte auf. Obwohl der Weg sehr voll war, erreichten wir zügig das Pfitscherjochhaus und passierten die italienische Grenze.
Von dort aus folgten wir dem wieder einsameren Weg bergauf zur Landshuter Europahütte. Ein allerletztes Mal konnten wir für diese Woche das Hüttenleben erleben und genossen Kartenspiele und gemütliches Zusammensitzen in vollen Zügen.
Tag 6: Landshuter Europahütte (2693m)- Kaltern (ca. 500m)
Schweren Herzens verabschiedeten wir uns schließlich von den Bergen und stiegen ins Tal ab.
Ab da an fuhren wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln über Sterzing nach Bozen, wo wir einige schöne Stunden verbringen konnten bevor es zu unserem letzten Ziel Kaltern ging.
In Kaltern, der Partnerstadt von Tegernsee, durften wir die Bürgermeisterin Frau Benin Bernhard und ihren Kollegen Herr Atz treffen. Nachdem wir von den beiden viel über die schöne Stadt und ihre Partnerschaft zu Tegernsee gelernt hatten, genehmigten wir uns ein Abschlussessen bei bester Stimmung.
Zusammen genossen wir den letzten Abend im Hotel und fielen glücklich in die Betten.
Tag 7: Heimreise
Wir hatten die Alpen erfolgreich überquert und trotz Anstrengung und Planänderungen zusammengehalten. Auf das Team war in jeder Minute Verlass, was uns jeden Tag etwas mehr zusammengeschweißt hatte.
Nun freuten wir uns alle auf daheim und fuhren nach einem ausführlichen Frühstück im Hotel mit dem Zug nach Jenbach, wo uns unsere Eltern erwarteten.
Zwar ist auch mal etwas nicht nach Plan verlaufen, doch trotzdem war es für uns alle eine Woche mit wunderschönen, anstrengenden und lustigen Momenten, die uns noch lange im Gedächtnis bleiben werden.