Am Sonntag, den 19.6.22 brachen wir um 5 Uhr morgens von Holzkirchen mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof auf. Das frühe Aufstehen war zwar etwas mühsam, jedoch überwog die Motivation und Vorfreude für unsere Reise. Gegen 7 Uhr stiegen wir in den TGV, mit dem wir ungefähr 4 Stunden nach Straßburg fuhren. Dort stiegen wir in den Bus nach Schirmeck um. Vom Bahnhof wanderten wir etwa eine halbe Stunde zum Memorial Alsace-Moselle, einem Museum, das uns die Geschichte der Region Elsass-Lothringen vor und während der beiden Weltkriege näherbrachte. Besonders gut gefielen uns die lebendigen und realitätsgetreuen Illustrationen des Museums. Gegen 16 Uhr machten wir uns auf den Weg zur Unterkunft. Obwohl es nur etwa 5km waren, machte uns der steile Weg auf einen Berg bei Temperaturen von 36 Grad etwas zu schaffen. Umso schöner war es dann, endlich angekommen zu sein. Wir kochten uns Nudeln und machten uns einen schönen Abend mit Karten- und Gemeinschaftsspielen.
Am Montag machten wir uns zunächst mit dem Zug auf den Weg nach Sarrebourg. Von dort wanderten wir ein Stück, um uns einen nahegelegenen Soldatenfriedhof, auf dem gefallene französische Soldaten des ersten Weltkriegs beerdigt sind, genauer anzusehen. Daraufhin wanderten wir zu unserer Unterkunft, einem Ibis Hotel, das sich in der Nähe der Autobahn befindet. Leider war der Eincheckautomat des Hotels defekt, so dass wir 2 Stunden am Parkplatz warten mussten, die wir aber mit Kartenspielen schnell vertreiben konnten. Zu Abend aßen wir in einem kanadischen Restaurant, wo es Flammkuchen, Burger und Pizza gab.
Unsere erste große Etappe stand am Dienstag an. Von Sarrebourg nach Fénétrange wanderten wir ca. 17 Kilometer über schöne Feldwege und Hügellandschaften. Immer wieder kamen wir an kleinen, französischen Dörfern vorbei. Mit dem Wetter hatten wir ebenfalls Glück. Von Fénétrange bis Sarreguemines fuhren wir eine Stunde mit dem Bus. Nachdem wir uns dort zwei Denkmäler angesehen hatten, wanderten wir noch gute 3km zu unserer Unterkunft. Zufällig fand genau an diesem Tag in Frankreich die Fête de la Musique statt, natürlich auch in Sarreguemines. Es machte uns großen Spaß, durch die Straßen zu laufen und allen möglichen verschiedenen Bands zuzuhören.
Bekannt für Sarreguemines ist das Keramikmuseum, das wir am Mittwochvormittag besuchten. In einer alten, in ein Museum umgewandelten Fabrik konnten wir uns anschauen, wie vor etwa 100 Jahren dort Geschirr, Dekorationen und auch andere Keramikwaren hergestellt wurden. Danach begaben wir uns in einen nahegelegenen Park zum Picknicken. Dort waren in einem kleinen Zoo einige interessante Tiere zu sehen, wie zum Beispiel ein Alpaka, ein Esel und mehrere Pfauen. Besonders faszinierend war der weiße Albino-Pfau. Unseren Nachmittag durften wir frei gestalten. Nach einer kurzen Eispause gingen wir zurück zum Hotel und machten zwei Stunden Mittagsschlaf. Am Abend begaben wir uns wieder in die Innenstadt und kehrten in einem Restaurant ein.
Die letzte und längste Etappe ging von Sarreguemines nach Saarbrücken. Nach etwa 11km Wanderung erreichten wir die Gemeinden Kleinblittersdorf und Großblittersdorf, wo wir freundlich vom Bürgermeister, einer Journalistin und einer Frau aus der Gemeinde empfangen wurden. Wir erhielten eine informative Stadtführung über die Geschichte der Grenze der beiden Gemeinden, die nur durch eine Brücke getrennt sind. Das Besondere daran ist, dass die eine Seite deutsch und die andere französisch ist. Am Nachmittag wanderten wir bei sonnigem Wetter und heißen Temperaturen an der Saar entlang etwa weitere 12km nach Saarbrücken. Nach einer kurzen Erholungspause im Hotel fuhren wir mit dem Bus in die Innenstadt, um in der Gaststätte „Kartoffel“ zu Abend zu essen.
Unseren letzten Tag verbrachten wir in Saarbrücken. Am Vormittag besichtigten wir ein Museum zur Geschichte des Saarlandes, das uns die Geschichte der Grenze deutlich machte. Außerdem konnte man dort eine alte unterirdische Burg bestaunen.
Den Nachmittag hatten wir frei zur Verfügung und erkundeten in kleinen Gruppen selbstständig die Stadt. Die meisten brachen ihre Exkursion jedoch frühzeitig ab, da es stark zu regnen anfing.
Gegen 20 Uhr fuhren wir mit einem Regionalzug nach Mannheim. Aufgrund dessen Verspätung hatten wir kurz Bedenken, unseren ICE zu verpassen. Doch da dieser auch enorm viel Verspätung hatte, erwischten wir problemlos einen früheren, ebenfalls verspäteten ICE, in dem wir sogar in der ersten Klasse sitzen durften. Gegen 1 Uhr nachts kamen wir endlich in München an und fuhren in Fahrgemeinschaften nach Hause.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir sowohl im geschichtlich-kulturellen als auch im sportlichen Aspekt viel von unserer Wanderung mitgenommen haben. Außerdem sind wir auch als Gruppe ziemlich zusammengewachsen und haben uns super verstanden. Deshalb werden wir uns in Zukunft sicher gern daran zurückerinnern.
Joleen Boyce Q11